Freizeitkarte-osm mit der Entwicklungsumgebung selber erstellen

Wer regelmäßig sein Garmin GPS mit openstreetmap nutzt, wird sicherlich schon mal über die Freizeitkarte gestolpert sein. Es gibt ja diverse andere  Anbieter von freien Karten mit unterschiedlichen Darstellungen und Einsatzbereichen, die Freizeitkarte sagt mir persönlich aber am besten zu.

Hinter dem Projekt steckt anscheinend ein relativ großes Team und keine Einzelperson, die Homepage dokumentiert alles recht gut und das Coolste: Die Macher bieten eine Entwicklungsumgebung an, mit der man sich tagesaktuell und recht einfach für jedes beliebige europäische Land mal eben schnell die Karte selbst bauen kann. Der normale Release Zyklus neuer Freizeitkarten beträgt ca. zwei Monate, was im Normalfall absolut ausreichend ist.

Was ich mir jedoch gewünscht habe, ist etwas mehr Kontrast im Design, zumindest auf dem Garmin im Sonnenlicht. Ackerflächen werden hier leider nicht dargestellt, eben diese interessieren mich aber doch ein wenig, weil ich auch öfters mal landuse=farmland mappe.

Ausserdem bin ich der Meinung, dass weisse Strassen auf braunem Hintergrund besser lesbar sind, als weisse Strasse auf hellgrauem Hintergrund. Von daher: genial, dass das Projekt die Entwicklungsumgebung zum Download anbietet und man selber frei wählen kann.

Die Funktionen sind an sich sehr gut dokumentiert, trotzdem hatte ich anfangs kleine Startschwierigkeiten, die Optionen richtig zu setzen. Einer der Entwickler hat mir aber etwas geholfen, eigentlich benötigt man nur zwei (bis drei) kurze Befehle.

./mt.pl –cores=4 –ram=2000 –typfile=contrast.TYP bim 6276 DKULTURLAND

 ./mt.pl –cores=4 –ram=2000 –typfile=contrast.TYP bam 6276 DKULTURLAND

 ./mt.pl –cores=4 –ram=2000 zip 6276

Also die Reihenfolge „bim,bam,zip“ einfach merken :-)

Hier noch mal die kurze Erklärung dazu:

  • „./mt.pl“ führt das Perl-Skript „mt.pl“ aus  (mt steht für maptool)
  • cores sind die Anzahl der CPU-Kerne die benutzt werden sollen
  • ram = Arbeitsspeicher der benutzt werden soll, je mehr desto besser
  • typfile ist das Design, das die Karte letztendlich bekommen soll
  • bim steht für build images: create, fetch_*, join, split, build
  • bam steht für build all maps: gmap, nsis, gmapsupp, imagedir
  • Die Zahl steht für das Land oder die Region die heruntergeladen und erstellt werden soll, in dem Fall Deutschland
  • DKULTURLAND ist die Option für braune Darstellung der Ackerflächen

Es werden also im Endeffekt Karten fürs GPS, für Basecamp und für QLandkarte gebaut. Der letzte „zip“ Befehl ist eigentlich nicht nötig, wenn man nicht gerade die Karten zum download anbieten will. Die fertigen Karten liegen dann anschliessend im „install“ Ordner.

Hier noch die beiden Fehler, die ich zuerst gemacht hatte, wobei zwar das Script durchlief, jedoch das Ergebnis nicht wie gewünscht war:

Die Option für die Designwahl lautet nicht –typfile=contrast sondern –typfile=contrast.TYP

Und die Option für die Ackerflächen lautet nicht KULTURLAND sondern DKULTURLAND

Auf einem 2013er MacBook mit 4GB RAM, Intel Core i5 (2,5GHz Dualcore) und OSX 10.9.4 dauert die Erstellung einer Deutschlandkarte bei mir weniger als 90 Minuten.

Nicht vergessen, dem Projekt auch mal was zur Aufrechterhaltung des Betriebes zu spenden!


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